1.Beurteilende(r)Name: | O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Gerda Schneider |
Herkunftsbetrieb: | |
Arbeit |
Typ der Arbeit: | Dissertation |
Sprache der Arbeit: | Deutsch |
Titel der Arbeit in Originalsprache: | WIE DIE HECKE IN DIE STADT KOMMT Ein freiraum- und landschaftsplanerischer Beitrag zur Geschichte des städtischen Gartenwesens am Beispiel der Hecken in Wien |
Titel der Arbeit in deutsch: | Wie die Hecke in die Stadt kommt : ein landschafts- und freiraumplanerischer Beitrag zur Geschichte des städtischen Gartenwesens am Beispiel der Hecken in Wien. |
Titel der Arbeit in englisch: | n.a. |
Publikationsmonat: | 11.1999 |
Seitenanzahl: | |
Online-Katalog der Universitätsbibliothek Bodenkultur |
AC-Nummer: | AC02660468 |
Abstract |
Abstract in Deutsch: | Die Hecke und ihre Verwendung in der Stadt sind die Arbeitsgegenstände dieser Dissertation. Die Arbeit folgt der induktiven Arbeitsweise, bei der die Fragen und Ergebnisse vom realen Gegenstand ausgehend entwickelt werden. In dieser Arbeit werden drei inhaltliche Schwerpunkte zum Thema ¿städtische Hecke¿ aufgearbeitet. Der erste Schwerpunkt behandelt die Hecke als gärtnerische Ausstattung. Er umfaßt zum einen das Arbeitsverständnis, die Vorgangsweise und die Arbeitsthesen, zum anderen die Beschreibung der Heckentabelle und ihre Interpretation. Ausgewählte Heckenstandorte werden beschrieben und ¿planerische Vorschläge¿formuliert. Ausgangspunkt für die Bearbeitung sind 100 Heckenaufnahmen, die an ausgewählten Standorten entlang eines Transekts in Wien gemacht wurden. Aufgrund dieser ¿planerischen Abbilder¿ wird die Hecke freiraumplanerisch definiert und charakteristische Merkmale der gärtnerischen Hecke werden abgeleitet. Ein systematischer Vergleich der Heckenaufnahmen in einer Tabelle (freiraum- planerische Übersetzung nach pflanzensoziologischen Vorbild) bringt als Ergebnis 21 Heckenausbildungen (von der ¿kastenförmig geschnittenen, kniehohen, sehr schmalen, einartigen, einreihigen Einfassungs-Hecke¿bis zur ¿sehr breiten, vier- bis achtreihigen Hecke mit beetförmigem Schnitt¿) sowie eine neu formulierte systematische Ordnung der Hecke als Reihenpflanzung und gärtnerische Ausstattung der Stadt. Aus dem Ergebnis der Tabellenarbeit wird in Zusammenhang mit den Ergebnissen der Periodisierung die Entwicklung der Hecke in die Breite ("Vom Zaun zur Fläche") sichtbar gemacht. Im zweiten Schwerpunkt wird der Frage nachgegangen, in welchem Zusammenhang Hecken in der Stadt verwendet wurden bzw. werden. Mit der Methode der Periodisierung wird die Stadtentwicklung nachgezeichnet und das geschichtliche Vorhandensein von Heckenstandorten im öffentlichen Freiraum nachgefragt. Es zeigt sich, daß die Hecke keine originäre Freiraumausstattung der Stadt ist. In Wien wurden die ersten Hecken im öffentlichen Freiraum im Zusammenhang mit dem repräsentativen Städtebau der Ringstraßenbebauung in der Hochgründerzeit gepflanzt. Das historische lokale Vorbild für die gärtnerische Ausstattung Hecke stammt aus dem feudalen Gartenbau: Die hüfthohen Hecken der Gründerzeit folgen in ihrer Zonierung den (überscheitelhohen) Boskett- und Alleehecken der alten kaiserlichen Gärten (z.B. in Schönbrunn). Im Zusammenhang mit der Entwicklung und Aufwertung des kommunalen Gartenwesens werden im 20. Jahrhundert Hecken in bis dahin heckenlose Freiraumtypen der Stadt gepflanzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Hecke Teil des Verkehrsbegleitgrüns. Mit dieser neuen, für die Benutzung der städtischen Freiräume meist repressiven Verwendung der Hecke erfolgt ein Wandel von der ¿mauerförmigen Gartenhecke¿ zur ¿Gehölzfläche¿. Dieser Wandel wird in dieser Arbeit als Ausdruck einer durch die Planung vorangetriebenen Auftrennung des Stadtraums in vordefinierte Nutzungsräume (¿Funktionalisierung¿) interpretiert. Im dritten Schwerpunkt dieser Arbeit wird nach den handwerklichen Vorbildern der Hecken in der Stadt gefragt. Aufgrund der Prinzipien des Heckenschnittes gehören die Hecken zum Astholzbetrieb, einer Form der Niederwaldwirtschaft. Am Beispiel des Barockgartens, dem handwerklichen Leitbild der Hecken im städtischen Freiraum, wird das historische Vorbild der bäuerlichen Nieder- waldwirtschaft aufgezeigt. Die in der Stadt nicht genutzte Produktivität von Hecken wird an sieben in den Heckenaufnahmen bevorzugt verwendeten Gehölz arten anhand ihrer Nutzung in der bäuerlichen Produktion vorgeführt. Anhand der begrifflichen Abgrenzung der Heckenwirtschaft, der Heckengärtnerei und der Heckenpflege wird die historische Entwicklung des Heckengebrauchs vom (bäuerlichen) Wirtschaften zum Pflegen aufgezeigt.
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Abstract in Englisch: | The main subject of this masterpiece is the hedge and various applications of hedges in the city. The results of this work come from systematic analysing examples of hedges and inductive synthesis. The work elaborates three major aspects concerning hedges in the city. The first aspect deals with hedges as part of gardening design and equipment. It also formulates the approach to the subject hedge (¿Arbeitsverständnis¿), the applied method, the hypothesis, the description of hedges in tabular form (by analogy with BRAUN-BLANQUET and THEILING) and gives concluding interpretations. Planning advices are formulated for selected locations of hedges. The work is based on one hundred examples of hedges drawn from selected places in Vienna. The comparison of the examples results in 21 types and a systematic order of hedges in the city. The synthesis of the systematic comparison and the historic development of the hedges shows the change of the hedge from a linear to an aerea covering element of city design. The second aspect deals with the question, at which public spaces in the city hedges are used at present and in the past. It is shown that hedges are no original part of city design. In Vienna the first hedges occur at the time of Gründerzeit and the Ringstraße (about 1870). These hedges have their origin in feudal gardening. The 20th century brings about the development and the upgrading of communal gardening and the use of hedges increases at public spaces in the city. After World War II hedges have become part of traffic planning. The development of aerea covering hedges (¿Gehölzfläche¿) also means restrictions for the use of public spaces. This indicates a change in the general approach to city planning which starts to deal with the city as a pattern of strictly redefined places reserved for particular forms of use (¿Funktionalisierung¿). The third aspect concerns the origin of the handicraft of hedge growing. The principals of growing hedges stem from copse (¿Astholzbetrieb¿, ¿Niederwald- wirtschaft¿). It is shown that hedges in the city are modelled on the hedges in baroque gardens. The baroque garden itself is partly modelled on peasant forestry. Examples of seven different kinds of wood used for hedges document that their productifity is not put to further use in Vienna. There is no use of the wood, the fruits, the leaves in contrast to the peasant use of hedges and even the feudal use. This is interpreted as a change of the meaning and use of hedges. Hedges in the city are not planted for their productifity but as an element of design. They change from important parts of peasant economy to elements of gardening. This is also visible in the differentiation of the terms ¿Heckenwirtschaft¿, ¿Heckengärtnerei¿ and ¿Heckenpflege¿.
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Schlagworte |
Schlagwörter Deutsch: | Stadt- und Gebietsplanung Freiraumplanung Wien Hecke Stadtgartenamt |
Schlagwörter Englisch: | URBAN AND REGIONAL PLANNING Vienna Hedge Open Space Planning Office Of City Parks |
Sonstiges |
Signatur: | D-9336 |
Organisationseinheit, auf der die Arbeit eingereicht wird: | H72500 keine Angabe |